Wien ist die Heimatstadt der archineers und insbesondere im ersten Bezirk, dem Herzen von Wien, sind zahlreiche Projekte und Entwicklungen mit unserem know how errichtet und entwickelt worden.
Alleine in der Kärntner Straße sind dies das Weltstadthaus von Peek&Cloppenburg die Geschäfte von McNeal, Street One und Rituals, die Sanierung des denkmalgeschützten Hauses Kärntner Straße 27, der Umbau des Palais Equitable für das Bankhaus Sal Oppenheim und der Büroumbau Kärntner Straße 2.
Bauen im Denkmal
Flaniert man die Kärntnerstraße entlang, so kommt man nicht umhin, einen Blick in das imposante Gebäude des Peek & Cloppenburgs hineinzuwerfen.
Das moderne und lichtdurchflutete Gebäude lässt bei dem einen oder anderen architekturaffinen Beobachter unweigerlich die Frage entstehen:
Was macht dieses moderne Bauwerk inmitten der historischen Fassade der Kärntnerstraße?
Denn immerhin ist die Kärntner Straße für ihre wunderschönen Altbauten, altehrwürdigen Häuser und altmodisch-lieblichen Kaffeehäuser bekannt.
An der Stelle dieses modernen Gebäudes standen vormals das alte Finanzministerium – ein Nachkriegsbau – und ein kriegsbeschädigter Altbau aus dem 19. Jh.
Unsere Aufgabe war es darüber nachzudenken ob inmitten des Weltkulturerbes ein Abbruch dieser Häuser denkbar und möglich ist und ob der Neubau eines Warenhauses in dieser Größenordnung für Wien und die Kärntner Straße inhaltlich richtig ist.
Als grundlegende Basis haben wir die Historie beleuchtet, wie die Kärntner Straße entstanden ist, welche Formen die Stadt im Laufe ihrer Entwicklung genommen hat und welche Funktionen entlang der Kärntner Straße verteilt waren.
Dazu haben wir die Geschichte der Kärntner Straße und ihrer Häuser seit dem 12. Jh wissenschaftlich aufgearbeitet. Anhand dieser Studie ist die Entstehung der Stadtblöcke, die schrittweise Verbreiterung der Kärntner Straße und die Ansiedlung von Warenhäuser im Zuge der Industrialisierung im 19. Jh. und die Entwicklung der zivilen Gesellschaft schrittweise nachvollziehbar.
Mehr zu diesem Thema können Sie in unserer Story die Geschichte der Kärntner Straße nachlesen.
Anhand dieser Studie wird auch die Bedeutung der Warenhäuser für die Kärntner Straße und für die Entwicklung der zivilen Gesellschaft erkennbar.
Parallel dazu haben wir in architektonischen Qualitäten und speziellen Eigenschaften des Wiener Warenhauses um 1900 vertieft untersucht und dargestellt.
Lesen Sie mehr über die historische Entwicklung der Warenhäuser in Wien.
Das Weltstadthaus
Aufgrund dieser historischen Erkenntnisse haben wir den Typus des Wiener Warenhauses weiter entwickelt und die zentralen Merkmale, nämlich Raumqualität, Tageslichtqualität, Materialqualität und das „Sehen und Gesehen werden“ als Grundlage für den Neubau definiert.
Die Gesamtstrategie für das Projekt war auf Basis einer fundierten Sachlage ein tragfähiges Konzept zu entwickeln und alle bestehenden Akteure und Verantwortlichen für dieses Konzept zu begeistern.
Die Ergebnisse unserer Arbeit haben wir daher eingehend mit den zuständigen Fachdienststellen der Stadt Wien, mit den politischen Vertretern der Stadt Wien und des Bezirkes, mit der Wirtschafs- und der Arbeiterkammer sowie den Betroffenen diskutiert und von unserem Vorschlag zum Abbruch und Neubau überzeugt.
Zur Durchsetzung dieser Qualitäten haben wir auf Basis unseres Konzeptes einen internationalen Wettbewerb ausgeschrieben, eine fachlich hochwertige Jury zusammengestellt und schlussendlich für das Siegerprojekt als Partnerarchitekt die Einreichplanung und Detail- und Ausführungsplanung durchgeführt.
Unsere Vision, wieder ein klassisches, hochwertiges Warenhaus als „Ort der Verführung“ in die Kärntner Straße zu bringen, hat erfolgreich funktioniert. Von der enormen Besucherfrequenz und der Qualität des Warenhauses profitieren die Kärntner Straße und die kleinen Geschäfte im Umkreis.